Eines Opfers des Nationalsozialismus aus der Pfarrgemeinde ist beim Volkstrauertag in Engerazhofen gedacht worden.

Die Gedenkfeier wurde am Sonntag von der örtlichen Krieger- und Reservistenkameradschaft in der Pfarrgemeinde Engerazhofen organisiert. Begleitet von der Musikkapelle marschierten die Vereinskameraden zum Gottesdienst in die Kirche. Die Gastzelebranten Pfarrer Stark und Diakon Schäffler gestalteten die heilige Messe, die durch die Musikkapelle umrahmt wurde.

Bereits dabei klang in den Fürbitten an, worauf der Schwerpunkt der Trauerfreier gelegt wurde: Man erinnerte an einen Mitbürger aus der Pfarrgemeinde, der nicht dem Krieg, sondern dem Naziregime zum Opfer gefallen ist. Josef-Anton Lerner aus Toberazhofen wurde Ende 1943 wegen seiner regimekritischen Äußerungen ohne Vorwarnung von seinem Hof geholt. Ein Jahr später wurde er ohne weitere Verhandlung in München hingerichtet.

In der Feier am Kriegerdenkmal wurde seiner besonders dadurch gedacht, dass einer seiner Urenkel, Tobias Netzer, den Abschiedsbrief von Josef-Anton Lerner vorlas. Für Vorsitzenden Rudi Weitzenegger war dies Anlass, darauf hinzuweisen, dass man auch jene nicht vergessen sollte, die auf keiner Gedenktafel aufgeführt sind. Enkel Anton Lerner schickte seinem Opa mit einem Solo vom „Guten Kameraden“ einen letzten Gruß. Der Kranz wurde zur Erinnerung an Josef-Anton Lerner am Kriegerdenkmal niedergelegt.

Bei der anschließenden Jahreshauptversammlung der Krieger- und Reservistenkameradschaft wurde Erwin Glatthaar zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Rudi Weitzenegger übernahm den Vorsitz für weitere drei Jahre.

Bericht Rudi Weitzenegger / Schwäbische Zeitung Leutkirch / Ausgabe 22.11.2018

 

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