Chronik

Chronik der Musikkapelle Engerazhofen e.V. seit 1845

Da eine spezielle Gründungsurkunde nicht zu finden war, wurden verschiedene Nachforschungen angestellt um einen nachweislichen Beweiß zu finden. In einer Niederschrift vom damaligen Amtsdeputierten der Oberen Landvogtei Schwaben, Amtshaus Gebrazhofen „Cassianius Motz“ wird vermerkt, dass trotz der damals herrschenden Kriegswirren und der knappen Finanzen, in den zurückliegenden Jahren 1796 – 98 für die Musikkanten und Kirchendienern, deren ungefähr 50 an der Zahl, am Festtag Corpus Christi ein gemäßigter Ehrentrunk ausgegeben wurde.

Erste Erwähnung der Musikkapelle 1796

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Die weiteren Aufzeichnungen und Rechnungen belegen, dass in Engerazhofen schon sehr früh intensiv Musik gemacht wurde. So hatte der Ort Engerazhofen das große Glück, immer wieder herausragende und begabte Musikkanten hervor bringen zu können. Da war z.B. Georg Schneider, entstammt einer Lehrerfamilie aus Engerazhofen, dieser hat lange Zeit als Organist und Komponist in Leutkirch gewirkt. Aufgrund seiner Verdienste wurde nach ihm das Georg Schneider Haus in Leutkirch benannt. Des Weiteren: Das Original „Munding“, insgesamt sind drei Generationen bekannt und entstammen vom Pfarrort Engerazhofen. Sie alle waren als begabte Musikkanten bekannt und geschätzt. In den Beiträgen zum Stadtjubiläum 1993 der Stadt Leutkirch wird wortwörtlich genannt „Dann kam 1820 Andreas Munding von Engerazhofen, ein lustiger begabter Dorfmusikant als Musiklehrer in die Stadt und gründete eine Janitscharenmusik (Blechmusik). In den weiteren Nachforschungen werden immer wieder Niederschriften gefunden, die die Bezahlung von Musikkanten am Festtag Corpus Christi (Fronleichnam) belegen. Eine Zeitungsanzeige die am 1o. Februar 1846 im Wochenblatt für den Königlich Württembergischen Oberamtsbezirk Leutkirch erscheint, gibt uns die Gewissheit, dass spätestens 1845 die Gründung der Musikkapelle war. Diese Annahme wird aber auch noch unterstützt mit der später geweihten Vereinsfahne mit der Jahreszahl 1845.

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Am nächsten Sonntag Nachmittags findet bei Hrn. Adlerwirth Vogler in Gebrazhofen Blechmusik – Unterhaltung statt, wozu ergebenst einladet. Der Musikverein von Engerazhofen.

Bis zum Jahr 1876 war es eine Harmoniemusik, unter dem damaligen Dirigenten Benedikt Dietenberger wurde im Jahr 1877 eine Blasmusik gegründet, die neben dem Dirigenten aus 12 Musikern bestand. Neben den kirchlichen Festlichkeiten erweiterte sich das Musikprogramm durch Weihnachtsfeiern und Theateraufführungen, so wurde z.B. 1882 das Theater “ Die Erben vom reichen Onkel “ bei der Weihnachtfeier aufgeführt. Das erste Gruppenfoto von der Musikkapelle wurde im Jahr 1888 beim Kegelgraben an der Wirtschaft zum Rössle in Engerazhofen angefertigt.

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Die zweite Vereinsfahne mit den Jahreszahlen 1845/1895 wurde am 3.Juni 1895 vom damaligen Pfarrer Andreas Buck geweiht. Fähnrich war Matthias Schmied, und als Festdame fungierte Frl. Anna Geißler.

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Unter dem Dirigenten Benedikt Dietenberger beteiligte man sich immer mehr auch bei auswärtigen Festen, so z.B. 1897 beim Landwirtschaftlichen Bezirksfest in Leutkirch, 1901 bei der Gewerbeausstellung in Gebrazhofen oder 1906 bei der Fahnenweihe in Beuren. In dieser Zeit konnten auch immer mehr neue Mitglieder gewonnen werden, so bestand die Musikkapelle 1903 bereits aus 22 Musikkanten.

Bild Musikkapelle Engerazhofen

 

Ein besonderes Jubiläum feierte Dirigent Dietenberger 1914 – er konnte auf eine mehr als 50-jährige Zugehörigkeit zur Musik, und davon 40 Jahre als Dirigent, zurück blicken.

Der erste Weltkrieg 1914-18 brachte eine Zwangspause für die Musikkapelle, und 1917 traf die traurigre Nachricht ein, dass Dirigent Benedikt Dietenberger und Andreas Faist im Felde geblieben sind. Ob noch weitere Musikkanten in diesem sinnlosem Krieg ihr Leben lassen mussten ist leider im Schriftbuch nicht vermerkt.

1918 übernahm der Sohn von Benedikt Dietenberger, Ludwig Dietenberger die Musikkapelle. Trotz schwieriger Nachkriegsverhältnissen und Inflation wurde die musikalische Betätigung wieder aufgenommen. Im Jahr 1927 wurde Franz Gruber zum neuen Dirigenten gewählt, da der bisherige Dirigent Ludwig Dietenberger wegen Wohnsitzwechsel seinen Abschied von der Musikkapelle nahm.

Das Jahr 1932 war ein ganz besonderes, steht doch im Schriftbuch „Mit Stolz denken wir an das Jahr wo wir mit einheitlicher Kopfbedeckung ausrücken konnten“. An der Primiz von Johannes Schäffeler am 1.März 1934 wurde die erste einheitliche Uniform der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter dem Dirigenten Franz Gruber konnten immer wieder neue Mitglieder für die Musikkapelle gewonnen werden. 1935 beteiligte man sich zum ersten Mal an einem Wertungsspiel und erhielt für den Vortrag die Note sehr-gut. Besonders erwähnenswert aus dieser Zeit sind auch die jährlichen Teilnahmen am Heilig-Blutfest in Bad Wurzach, die Weihnachtsfeiern mit Theateraufführung sowie die musikalische Umrahmung des Kapellenfestes. So steht schon damals im Schriftbuch „19. September 1937 Kapellenfest morgens 5 Uhr wie gewöhnlich Tagwache.“

Am 1. September 1939 bricht der 2. Weltkrieg aus und die Musikkapelle trat hauptsächlich nur noch bei Trauerfeiern der Gefallenen auf. Auch die Musikkapelle selber erlitt herbe Verluste, so hatte sie bis Kriegsende sechs Mitglieder durch Tod verloren. Es sind dies Alfons Rogg, Franz Schupp, Karl Kobel, Josef Morent, Gebhard Graf und Konstantin Schäffeler.

In der ersten Nachkriegszeit fanden sich die Mitglieder unter der Leitung von Xaver Wechsel zusammen um wieder zu musizieren. Am 15. Mai 1948 ist Generalversammlung, dabei wird die Kapelle neu formiert und die Aufgaben innerhalb des Vereins neu aufgeteilt. Es werden folgende Personen gewählt: 1. Vorstand Franz Bader, 2. Vorstand Bernhard Geißler, Kassier Benedikt Sgier, Schriftführer Gebhard Weizenegger, Dirigent Xaver Sipple und Ausschussmitglied Georg Reich, Dauer der Ehrenämter 3 Jahre. Die Musikfreunde führen den Namen „Musikgesellschaft Engerazhofen“.

Unter dem Dirigenten Xaver Sipple erfuhr die Kapelle wieder einen neuen Aufschwung, so beteiligte man sich neben den kirchlichen Festen innerhalb der Pfarrei auch an Musikfesten der näheren und weiteren Umgebung. Auch die Ausbildung von neuen Musikkanten wurde mit großem Eifer wieder vorangetrieben. Am 26. Dezember 1955 wurde die erste Musikerehrung vom damaligen Geschäftsführer Josef Mahl vom Bund deutscher Volksmusiker durchgeführt.

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Danach ging man wieder mit großem Eifer an die Arbeit, um auch weiterhin das musikalische Können unter Beweis zu stellen. So war z.B. das Kreismusikfest 1960 in Christazhofen ein weiterer Höhepunkt. Dort wurde der 1.Rang im Wertungsspiel erreicht. Im darauf folgenden Jahr wurden vom Dirigenten Xaver Sipple zehn Jugendliche ausgebildet, was ihn aber nicht abhielt 1962 in Schloß-Zeil wieder beim Wertungsspiel mitzumachen. Im gleichen Jahr war in Merazhofen Musikfest mit Fahnenweihe, wobei unsere Musikkapelle als Patenkapelle mitwirkte.

Im Jahr 1965 trat Xaver Sipple als Dirigent nach 19 Jahren zurück, ebenso legte auch Vorstand Georg Reich sein Amt nieder. Alois Reich übernahm das Dirigentenamt und zum 1.Vorstand wurde Dominikus Miller gewählt.

Neben verschiedenen Auftritten wurde wiederum am 2.Weihnachtsfeiertag 1971 ein Konzert mit Musikerehrung gegeben.

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Neben den alljährlichen Auftritten waren auch weitere Auftritte zu meistern, so wurde auch in Freising und Sindelfingen erfolgreich musiziert. Dirigent Alois Reich legt 1974 wegen Wohnsitzwechsel sein Amt nieder, Martin Riedle der 2.Dirigent leitet die Musikkapelle weiter. Ein besonderes Datum ist auch der 29.Juni 1974, wird doch an diesem Tag die 1.Tracht bei einem Platzkonzert der Öffentlichkeit vorgestellt. Beim Doppelkonzert am 1.Dezember 1974 mit der Musikkapelle Beuren, unter der Stabführung vom früheren Dirigenten Xaver Sipple, wird der damals 78-jährige Schlagzeuger Xaver Braeg mit dem Xylophonsolo „Zirkus Renz“ zum Star.

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Das Jahr 1975 steht ganz im Zeichen des 130-jährigen Bestehen der Musikkapelle. Nach wochenlanger Vorbereitung wird vom 29. -.31 August dieser Geburtstag mit einem Musik- und Heimatfest gefeiert. Der Höhepunkt ist am Sonntag mit der Weihe der neuen Vereinsfahne durch H. Hw. Pfarrer Walter Bischofberger. Die Fahne wurde gefertigt von den Ordensschwestern vom Kloster Altenstadt (Vorarlberg). Sie zeigt als Motiv das Wahrzeichen von Engerazhofen „klein La Salette mit der Mutter Gottes im goldfarbenen Strahlenkranz, und den Jahreszahlen 1795-1845, 1895-1975.“ Auf der anderen Seite ist eine Lyra mit dem Spruch: „Durch das Schöne steht’s das Gute“. Bei dem anschließenden Festakt konnte Vorstand Dominikus Miller eine große Anzahl von Ehrengästen begrüßen. Der Höhepunkt der Ansprachen war die des damaligen 2.Präsidenten vom Deutschen Volksmusikbund Herrn Wolf, mit der Überreichung der Ehrennadel in Gold an die Musikkapelle. Am Sonntagabend bildeten die Musikanten aus Diepolz den Abschluss eines rundum gelungenen Festes, welches vom Vorstand Dominikus Miller und den Musikkanten erfolgreich organisiert wurde. Den Abschluss dieses herausragenden Jahres bildete ein Weihnachtskonzert, verbunden mit dem Dank an alle die beim 130-jährigen Jubiläum mitgeholfen haben.

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Der 1976 neu gewählte Dirigent Gerhard Burger geht mit großem Eifer seine neue Aufgabe an. Schon zu Beginn seiner Tätigkeit setzt er sich für die Ausbildung der Jungmusikkanten ein. 1977 legt Vorstand Dominikus Miller sein Amt nieder, zum 1.Vorstand wird Paul Herz gewählt.

Nicht unerwähnt darf die Tatsache bleiben, dass die Kapelle aus der kirchlichen Musik entstammt, und es ihr immer eine Ehre ist bei den kirchlichen Festen mitzuwirken, so z.B. Weißer Sonntag, Maiandacht, Fronleichnam, Kapellenfest aber auch beim Kriegerjahrtag. Seit der Eingemeindung zur Großen Kreisstadt Leutkirch nimmt die Musikkapelle mit dem Kinderfest und den Standkonzerten zusätzliche Aufgaben war.

Am 19. April 1981 geht ein Wunsch in Erfüllung, da das Gasthaus in Engerazhofen ihren Saal nicht mehr zur Verfügung stellen durfte, wurde in der Schule ein „Gemeindesaal“ eingeweiht. Die Musikkapelle umrahmte die Einweihungsfeier wobei auch eine Musikerehrung stattfand.

Ein sehr seltenes Fest erlebte unsere Pfarrgemeinde am 15.August 1982 als unser damaliger Pfarrer Walter Bischofberger sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiern konnte, unsere Musikkapelle umrahmte mit den anderen örtlichen Vereinen die Feier.

Das Doppelkonzert mit der Musikkapelle Gebrazhofen am 23.Oktober 1982 war der Rahmen für eine Musikerehrung.

Vom 23.-25. August 1985 wird das 140-jährige Jubiläum der Musikkapelle gefeiert. Wiederum wurde nach mühevoller Arbeit ein Festprogramm für dieses Musikfest zusammengestellt. Der Höhepunkt war wieder der Sonntag, begonnen mit einem festlichen Gottesdienst, danach Frühschoppenkonzert mit der gastgebenden Musikkapelle und den Musikkapellen aus Gebrazhofen und Herlazhofen. Bei den Ansprachen am Sonntagmorgen wurde zu Recht den Verantwortlichen der Musikkapelle, dem Vorstand Paul Herz und dem Dirigenten Gerhard Burger für ihren Einsatz gedankt. Den Abschluss, von diesem wiederum hervorragend organisierten Musikfest, bildete der Auftritt von Peter Schad und seinen Oberschwäbischen Dorfmusikanten.

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Am 1. Mai 1986 macht sich die Musikkapelle auf den Weg nach Südfrankreich. Ziel ist die Partnerstadt von der Stadt Leutkirch Bédarieux. Wir werden begleitet vom Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Hans Furtwängler. Nach etwa 16-stündiger Busfahrt kommen wir etwas unausgeschlafen in Bédarieux an. Neben verschiedenen Auftritten wie Standkonzert in Bédarieux, Heripian, Doppelkonzert mit der Musikkapelle Bédarieux ist der letzte musikalische Auftritt am Sonntagmorgen ein feierlicher Gottesdienst. Schon bald hieß es Abschied nehmen. Wir kehrten alle mit der Gewissheit heim, „Wir haben mit einer Musikkapelle im Ausland Freundschaft geschlossen.“ An dieser Stelle muss aber auch erwähnt werden dass die Verantwortlichen der Musikkapelle, Vorstand Paul Herz und Dirigent Gerhard Burger viel Mut bewiesen haben um diese Fahrt nach Frankreich durchzuführen.

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Das Jahr 1986 wird beendet mit einem Weihnachtskonzert verbunden mit einer Musikerehrung.

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Beim Sommerfest 1987 waren unsere französischen Freunde aus Bédarieux zu Gast. Nach dem gemeinsamen musizierten Gottesdienst, wurden die Festbesucher von der Musikkapelle Bédarieux unterhalten. Nach einem fröhlichen Abschiedsfest war dann schon wieder der Zeitpunkt gekommen wo es hieß Abschied zu nehmen.

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1988 ist das Jahr der Frau, denn nach mehr als 140 Jahren „Männerkapelle“ wird die erste weibliche Person als Musikantin aufgenommen (Isolde Knezevic).

Das Osterkonzert 1988 wird zum Abschiedskonzert vom Dirigenten Gerhard Burger und der erste Auftritt von Martin Kämmerle als Nachfolger. Mit Martin Kämmerle konnte wiederum ein Dirigent aus den eigenen Reihen gefunden werden.

Am 2. Juli 1989 ist die Primiz von Herrmann Riedle und unsere Musikkapelle hat die ehrenvolle Aufgabe bei dieser Feier musikalisch mitzuwirken.

Ein Weihnachtskonzert unter der Leitung von Martin Kämmerle am 26.12.1989 bildete den Rahmen für eine Musikerehrung, aber es war auch der erste Auftritt von 10 Jungmusikanten die zum Großteil von der Jungendmusikschule und unserem Dirigenten ausgebildet wurden.

Nachdem Vorstand Paul Herz 1990 für das Amt des Vorstandes nicht mehr zur Verfügung stand, wurde Franz Sipple zum Vorstand gewählt. Neben verschiedenen Auftritten im Jahr 1990 war am Weihnachtsfesttag ein Gemeinschaftskonzert mit der Sängergruppe Engerazhofen. An diesem Abend wurden verdiente Musiker ausgezeichnet.

Vom 24.-27.April 1991 haben wir wieder unsere Freunde aus Frankreich zu Gast. Ein Dämmerschoppen sowie ein Gemeinschaftskonzert mit der Musikkapelle Bédarieux, MK Hofs und der MK Engerazhofen sind die musikalischen Höhepunkte. Am letzten Tag war dann wiederum eine, mit viel Begeisterung und gemeinsamer gespielter Musik, Abschiedsparty. Der Abfahrtszeitpunkt musste immer wieder verschoben werden.

Das Jahr 1991 wurde abgeschlossen mit einem Doppelkonzert mit der Musikkapelle Beuren. Über das Osterfest 1992 sind wir für 5. Tage in Südfrankreich bei der Musikkapelle Bédarieux zu Besuch. Die Freundschaft mit den Musikern aus Frankreich wird immer inniger, neben 4.offiziellen Auftritten waren auch einige extra für uns arrangierte Feste zu meistern. Mit dem Entschluss sich baldmöglichst wieder zu sehen, und Reiseproviant für alle Reiseteilnehmer verabschiedete man sich ausführlich.

Nach 18 Jahren wird am 18. Juni 1992 am Fronleichnamstag die 2. neue Tracht der Öffentlichkeit vorgestellt.

Aus Steuer- und haftungsrechtlichen Gründen sah man sich gezwungen die Musikkapelle im Vereinsregister eintragen zu lassen. Am 16.Oktober 1992 wird dieser Beschluss von allen aktiven Musikkanten einstimmig gefasst. Der offizielle Name lautet seither Musikkapelle Engerazhofen e. V.

Neben verschiedenen Auftritten wird das Jahr 1993 mit einem Doppelkonzert am 17. April mit der Musikkapelle Herlazhofen begonnen. Der Höhepunkt im Jahr ’93 ist der Aufenthalt von der Musikkapelle Bédarieux in der Zeit vom 2.9.-5.9. bei uns in Engerazhofen. Diese Tage waren wieder mit einem gut gefüllten Programm geplant. So wird am 4.9. mit der Musikkapelle Bédarieux und verschiedenen anderen Gruppen, sowie mit unserer Musikkapelle ein bunter Abend in der Festhalle Leutkirch veranstaltet. Das besondere Ereignis an diesem Abend ist die Unterzeichnung von der Partnerschaftsurkunde zwischen der Musikkapelle Bédarieux und der Musikkapelle Engerazhofen. Mit dieser Unterzeichnung soll die Freundschaft zwischen den beiden Musikkapellen verfestigt werden, aber es soll auch ein Beitrag sein für ein weiterhin vereintes und friedliches Europa.

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Am 17. April 1994 ist in Engerazhofen unter der Leitung von Martin Kämmerle wieder ein Frühjahrskonzert. Dieses Konzert gab den Rahmen für eine Musikerehrung.

Im Jahr 1995 konnte die Musikkapelle Engerazhofen das 150-jährige Bestehen feiern. Zu diesem außergewöhnlichen Anlass wurde am 29. Juli 1995 ein Festbankett mit zahlreichen Ehrengästen abgehalten. Franz Sipple gab dazu einen Rückblick auf die nachweislich 150-jährige Vergangenheit, auf die unsere Musikkapelle zurück blicken kann und dankte in diesem Zusammenhang all jenen Musikanten, Gönnern und Helfern, die ausgehend vom Gründungsjahr und über alle Querelen der Zeit durch ihren selbstlosen und persönlichen Einsatz den Fortbestand bis in unsere Zeit ermöglichten. Mit vielen fleißigen Händen wurde das Jubiläum vom 04. bis 06. Aug auf dem Festplatz bei der La-Salette-Kapelle gefeiert. Neben dem Open-Air Konzert, einem Jahrgängertreffen und der “Mindersdorfer Bauernkapelle”  war der Höhepunkt  am Sonntag, begonnen mit einem festlichen Gottesdienst und anschließendem Frühschoppenkonzert mit der Musikkapelle Rot a.d. Rot, der Gesamtchor aller Leutkircher Kapellen sowie unserer Gastkapelle aus Bédarieux. Glanzvoller Abschluss der festlichen Musiktage war der letzte Veranstaltungsabend mit dem Blasmusikensemble “MISTRINANKA”. Besonders Lob galt dem 1. Vorstand Franz Sipple für sein großes persönliches Engagement sowie allen Musikanten für die hervorragende Organisation des Jubiläumsfestes.

Ein lange geplantes Vorhaben wurde mit der Fahrt nach Bonn zum Deutschen Bundestag vom 07. bis 10. September 1995 wahr. Neben dem Empfang  des Bundestagsabgeordneten Graf Alois von Waldburg-Zeil in der Landesvertretung Baden-Württembergs wurden zahlreiche Sehenswürdigkeiten sowie der Bundestag bestaunt und viele schöne Erinnerungen konnten mit nach Hause genommen werden.

September 1995 wir ein Gedicht von der bekannten „Allgäudichterin“ Anneliese Schneider verfasst.

Mit Ehrungen verdienter Musiker unserer Kapelle während eines Frühjahrskonzertes wurde neben anderen Auftritten das Jahr 1996 eingeläutet.

Am 02. Okt. 1996 traten wir die Reise zu unseren Freunden nach Südfrankreich an. Nach 20-stündiger Fahrt wurden wir mit großer Freude in Bédarieux empfangen. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Deutsch – Französischen Freundschaft war Höhepunkt das Gemeinschaftskonzert in Hérépian zusammen mit der Harmonie Bédaricienne.

Das Jahr 1996 endete mit dem tragischen Unfalltod unseres Fähnrichs “Gette-Sepp”. Die bewegende Trauerzeremonie mit Beerdigung war am 24. Dez. 1996. Das geplante Schnurranten wurde demzufolge abgesagt.

Als Vorbereitung auf das anstehende Wertungsspiel vereinbarten wir mit der Musikkapelle Reichenhofen ein Frühjahrskonzert am 19. Apr 1997. Die Musikkapellen konnten ihr musikalisches Können vor einer großen Zuhörerschar unter Beweis stellen. Mit ihren ausgewählten Musikstücken hatten sie die Begeisterung der Zuhörer auf ihrer Seite. Nach 35 Jahren war es dann soweit: am 31. Mai 1997 hat die Musikkapelle Engerazhofen unter der musikalischen Leitung von Martin Kämmerle und Vorstand Franz Sipple mit der Fahnenabordnung erfolgreich am Wertungsspiel in Altann teilgenommen. Das halbe Dorf war mitgereist, sogar unser Herr Pfarrer Waldemar Wrobel. Die Anspannung bei der Bekanntgabe der Ergebnisse war riesig und die Begeisterung nach dem Erhalt der Note “gut” in der Mittelstufe für die geleistete Aufführung nahm kein Ende.

Als Patenkapelle durften wir der Musikkapelle Gebrazhofen zum 100-jährigen Bestehen herzlich gratulieren. vom 18. bis 21. Juli 1998 veranstaltete die Musikkapelle Gebrazhofen das 15. und letzte Bezirksmusikfest der Region. Zukünftig werden diese als Kreismusikfest Bezirk Allgäu bzw. Bezirk Schussen abgehalten. Als Patenkapelle hatten wir das Vergnügen an dem gelungenen Programm durch verschiedene Auftritte produktiv teilzunehmen.

Ein Konzert der besonderen Art veranstalteten wir am 16. Dez 2001 in Zusammenarbeit mit der Sängergruppe Engerazhofen. Mit einem Kirchenkonzert leisteten beide Vereine einen kulturellen Beitrag zur Adventszeit.

Zur 110. Jahrfeier hatte uns unsere Partnerschaftskapelle aus Bedarieux vom 30. Okt bis 02. Nov 1998 nach Südfrankreich eingeladen. In der Festrede des Jubiläumskonzerts zum 110-jährigen Bestehen unterstrich unser Vorstand Franz Sipple die Wichtigkeit einer Partnerschaft und verwies auf die  entstandenen persönlichen Freundschaften, welche in der schon lange bestehenden Partnerschaft entstanden sind. Das  Abschiedsfest bis zur mitternächtlichen Stunde beendete den Besuch in Südfrankreich und die Heimreise stand bevor. Mit Abschiedsküsschen und Umarmungen bestiegen die Musiker beladen mit Proviant und Wein den Bus.

Zum ersten festlichen Höhepunkt im Jahr 1999 traf man sich am Ostermontag, 05. April. In unserer Musikkapelle standen die Ehrungen verdienter Musikerinnen und Musiker für ihre langjährige Zugehörigkeit an. Dirigent Martin Kämmerle hatte zu diesem Anlass den gebührenden musikalischen Rahmen gefasst.

Als Patenkapelle durften wir zum 125-jährigen Bestehen der Musikkapelle Merazhofen am 08. Mai 1999  beim Festbankett gratulieren.

Vom 17. bis 21. Jul 1999 besuchten uns unsere Freunde aus der Partnerstadt Bedarieux. Nach einer gemeinsamen Marschprobe, einem Besuch auf dem Leutkircher Kinderfest und zahlreichen Ausflügen wurden so alte und neue Kontakte wieder aufgefrischt.

Ein erfreuliches Ereignis, welches in die Geschichte Engerazhofens eingegangen ist fand am  06. Aug 2000 statt: Nachdem unser Sommerfest aufgrund schlechter Witterung im Freien nicht stattfinden konnte, wurde dieses kurzfristig in den wind- und regendichten Rohbau des Gemeindehauses verschoben. So konnten wir bereits vorab eine inoffizielle Einweihung im Rahmen unseres Sommerfestes durchführen, welche auch bei den zahlreichen Gästen Anklang fand.

Am 15. Jan 2001 war es dann soweit, unser Proberaum im neuen Gemeindehaus war soweit fertig gestellt, dass die erste Probe darin abgehalten werden konnte. Die Akustik war viel versprechend und zukünftig eine vom Schulbetrieb unabhängige Probenarbeit möglich.

Am 27. Mai 2001 wurde die offizielle Einweihung vollzogen. Der lang gehegte Wunsch ging in Erfüllung und die Pfarrei Engerazhofen konnte das in 7 Monaten mit viel Eigenleistung erbaute Gemeinde- und Vereinshaus beleben.

Ein weiterer Höhepunkt im Jahresverlauf war die Weihe unserer neu restaurierten Vereinsfahne am 24. Jun 2001. Zugleich konnten an diesem Termin mit Stolz die neuen Damenhüte und Schuhe unserer Musikerinnen vorgestellt werden.

Der Besuch unserer Partnerschaftskapelle aus Bédarieux stand vom 29. Juni bis 03. Juli desselben Jahres an. Ihr Besuch Galt der Stadtkapelle Leutkirch, auf deren Einladung sie von Südfrankreich zu deren Musikfest ins Allgäu gereist sind.

Vom 27. Juni bis 02. Juli waren wir anlässlich der 20-Jahrfeier der Partnerstädte Leutkirchs in Südfrankreich.

Am 13. Juli 2002 stand der mit Spannung erwartete Termin, das Wertungsspiel in Frauenzell an. Mit großem Einsatz und viel Probenarbeit waren wir auf diesen Termin vorbereitet, die prickelnde Nervosität der Musikerinnen und Musiker war beinahe greifbar. Das Wertungsergebnis “gut” war eine Bereicherung und zugleich eine Aufforderung zur Steigerung unseres musikalischen Lebensweges.

Ein besonderes Kirchenfest konnte am 09. Feb 2003 gehalten werden. Der neu gestaltete Altarraum und die Renovation des Kirchenraumes wurdenr abgeschlossen.

Ein großer Höhepunkt im musikalischen Vereinsablauf 2003 war die Taktstockübergabe von Dirigent Martin Kämmerle an  seinen Nachfolger Anton Lerner  während dem Osterkonzert.

Höhepunkt im Jahr 2004 war die Teilnahme am Wertungsspiel in Isny unter der Leitung von Anton Lerner. Mit den Stücken “Anterra” und “Variazioni in Blue” waren wir in der Mittelstufe angemeldet. Nach Verkündung der Ergebnisnote “sehr gut” wurde die Urkunde mit riesiger Begeisterung in Empfang genommen.

Am 10. Sep 2004 fand die Gründungsversammlung unseres Fördervereins im Probelokal statt. Der offizielle Name lautet

“Förderverein der Musikkapelle Engerazhofen e.V.”

Der Förderverein der Musikkapelle Engerazhofen e.V.  wird die Musikkapelle Engerazhofen in ihrer gemeinnützigen Tätigkeit unterstützen.

 

… Fortsetzung folgt!